03.01.2022: Wir sammelten Müll, streuen Kreidekalk und Tonmineral

Obstarche Reddelich sammelt Müll von Streuobststandorten

Wir haben im neuen Jahr 2022 unsere ersten ehrenamtlichen Arbeitseinsätze in der Reddelicher Obstarche geleistet.

Müll gesammelt

Wir sammelten Müll auf den Streuobstflächen der Baumreihen „Rinderanlage“ und „Ostseeblick“. Besonders viel Müll fanden wir an der Kreisstraße K3 an der Obstbaumallee zwischen Reddelich und Steffenshagen auf der Fläche der Baumreihe „Ostseeblick“. Da kamen schnell 4 Eimer Flaschen und Verpackungsmaterial aus Plastik etc. zusammen. Da wir noch nicht fertig sind, wird sich der Müllberg noch erhöhen. Wir mögen es sauber und schön. Deshalb räumten wir Anderen den Dreck weg.

Kreidekalk gedüngt

Pflanzen benötigen einen fruchtbaren Boden, damit sie gedeihen.

Alle unsere Obstbäume düngten wir deshalb mit Kalkdünger (Garten- und Rasenkalk). Er enthält Calzium, welcher ein wichtiger Pflanzennährstoff ist. Er beugt die Fruchtfäule (Stippe) bei Apfel, Birne und Quitte vor, die bei Calziummangel entstehen kann.

Der Kalkdünger soll den pH-Wert des Bodens halten, damit er über die Jahre nicht versauert. Die jährlichen Kalkverluste im Boden durch Bodenversauerung durch z. B. sauren Regen, Auswaschung und Entzug werden mit der Kalkdüngung ausgeglichen.

Ein Mangel an Calzium führt zur verfrühten Reife der Früchte, sie besitzen weniger Säure und weniger Fruchtfestigkeit, sie altern schneller und werden früher weich. Die Fäulnisanfälligkeit der Früchte nimmt zu.

Kalk verbindet sich im Boden mit Tonteilchen zu größeren Krümeln und fördert die Aktivität der Mikroorganismen.

Aus der Literatur ist zu entnehmen, dass Obstsorten und Nüsse einen Boden-pH-Wert von 6,0 (schwach sauer) bis 7,5 (sehr schwach alkalisch) lieben:

  • Apfel, Birne, Pflaume, Pfirsich, Walnuss: pH-Wert 6,0 bis 7,5
  • Kirsche, Haselnuss: pH-Wert 6,0 bis 7,0
  • Maulbeere: pH-Wert 6,0 bis 8,5
  • Mandel: pH-Wert ab 7,0
  • Mirabelle : pH-Wert 6,5 bis 7,0

Tonmineral gestreut

Die 50 kleinen Obstbäume in der Baumreihe „Doberaner Weg“ erhielten auf dem Sandboden jeweils eine Menge von 2 kg mehlfeines Tonmineral (Bentonit), welches wir auf den Baumscheiben ausstreuten. Bentonit besteht vorwiegend aus dem sehr quellfähigen Mineral Montmorillonit.

gestreuter Bentonit auf der Baumscheibe eines jungen Obstbaumes

Weil der vorherrschende Sandboden dort aufgrund von mangelnden Mikroporen und geringer Sorptionsoberfläche sehr arm an Nährstoffen ist und eine geringe Wasserhaltefähigkeit aufweist, dient der Ton zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Er erhöht die Wasserspeicherfähigkeit, hilft Ton-Humus – Komplexe zu bilden und speichert Nährstoffe.

Das Tonmineral Bentonit ist ein natürliches mineralisches Material, dass vor 14 Millionen Jahren aus verwitterter Vulkanasche (Glastuffe) entstanden ist. Bentonit kann sein Volumen durch Wasseraufnahme bis auf das Sechsfache vergrößern und stabile Gelee bilden. Das Besondere daran ist der schichtweise Aufbau der einzelnen Partikel, welcher Ihnen eine riesige Oberfläche verleiht und die positiven Eigenschaften des Bentonits ermöglicht. Würde man diese Oberfläche ausrollen, kämen pro 1 Gramm Bentonit ca. 500 Quadratmeter Oberfläche zustande. Hier können Wasser und Nährstoffe andocken und gespeichert werden.

Zusammen mit organischem Dünger wird Bentonit von den Regenwürmer und den Mikroorganismen des Bodens zu Ton – Humus – Komplexen verklebt. Dieser ist im Boden wie eine stabile „Fachwerk-Konstruktion eines Hauses“, die den Boden durchzieht. Sie bildet ein lockeres und biologisch hochaktives Grundgerüst, der Boden wird fruchtbarer.