23.11.2017: Een Druwappel ward plant in Reddelich

Wilhelm Feuerhake (links) pflanzt seinen Patenbaum Druwappel in der Obstarche Reddelich. Rechts im Bild ist Herr Bartsch.

Wilhelm Feuerhake ist Beauftragter des Landkreises Uelzen für die Pflege und den Erhalt der niederdeutschen Sprache. Voller Freude und Stolz pflanzte er in der Obstarche Reddelich seinen Patenapfelbaum der Sorte Druwappel. Der Baum soll uns an die plattdeutsche Sprache erinnern.

Der Druwappel ist eine plattdeutsche Bezeichnung für Träubchen. Es ist eine Apfelsorte mit roten Bäckchen. Weitere Namen der Sorte sind Mecklenburger Traubenapfel, Herrenapfel (in Süddeutschland), Drüwken. Seine Früchte sind klein, die oft traubenartig am Zweig hängen. Auch Zwillingsfrüchte bildet der Druwappel häufig.

Nach Erkenntnissen des Erhaltungsnetzwerkes Obstsortenvielfalt des Pomologen Vereins ist der Druwappel eine im Bestand stark gefährdete Sorte. Umso besser ist es, dass wir mit dieser Baumpflanzung dazu beitragen, die Sorte zu erhalten.

Der Pomologe Jens Meyer gab in seiner Beschreibung des Druwappels an, dass die Herkunft unbekannt ist. „Es sei eine wahrscheinlich deutsche Sorte, die bereits 1788 von Hirschfeld und wenig später von Diel erwähnt und beschrieben wurde. Die weite Verbreitung schon zur damaligen Zeit lässt auf ein hohes Alter dieser Sorte schließen. Der Druwappel war einst weit verbreitet und kommt heute nur noch selten, in Westmecklenburg noch gelegentlich in sehr alten Bäumen vor. War in Mecklenburg früher eine der Hauptsorten und wurde von Fritz Reuter als Druwappel verewigt. Lesser vermutet, dass es sich um eine Sorte der slawischen Bevölkerung handelt, da die Verbreitungsgrenze in Schleswig-Holstein um 1890 ziemlich genau mit dem Limes Saxoniae zusammenfiel. Er gibt an, dass die Sorte Richtung Osten immer häufiger wird, in einigen Dörfern um Ratzeburg sollen 40-50 Bäume der Sorte gestanden haben.“

In Rostock gibt es im Stadteil Reutershagen den Druwappelplatz.
Wir nennen die Baumreihe in Reddelich, in der der Druwappel seit heute wächst, den „Druwappelweg“ – nach dem Vorschlag von Wilhelm Feuerhake.

Herr Wilhelm Feuerhake, der auch Dozent für Niederdeutsch an der Kreisvolkshochschule Uelzen ist, pflanzte einen Druwappel in Holxen und darauf auch einen weiteren Druwappel in der Reddelicher Obstarche. Hier lesen sie einen Artikel, den Wilhelm Feuerhake über diese Begebenheit in plattdeutscher Sprache in der Mecklenburger Mundart verfasst hat:

Een Druwappel ward in Holxen plant

Per Tofall, as mi ne schmucke Diern to´n Geburtsdag gratuleern dä, wöss ik keenanner Antwurt as:  “kumm her mien Druwappel.“

Nu wier´n de Gäst an`n roden, wat meint he denn mit den Utdruck  „ Druwappel?“

„Jo, woher?“ In Fritz Reuter sien Wark , „ut miene Stromtiet,“ nennt Onkel Bräsig de beiden Nüsslersdöchter Druwappels, weil se beid blond wier`n un rode Backen harn.

Nu jök mi öwer dat Fell un nu wür de Brägen aktiviert un dat Söken güng los.Ran an den Computer un denn wür de Nomen ingäben un de Meschien füng an to söken un fünn wat. „Obstarche Reddelich“. Röp denn dor gliek an un wat för een Wunner, den Boom givt dat noch un mien Wunsch wör forts erfüllt. Een Bomschool in Kröpelin besorg denn nu den Boom. 199 km wär mi nu de Spoß ok wert. De Boom wür hoolt un inplant.

Up de Bad Bevensen Tagung an 16. September 2017 hev ik in mien Wöör uns plattdütsche Sprok mit dissen Boom vergleeken. „Wenn wie nich uppassen, geht dat mit uns Sprok wie den Druwappel. Beid sünd bedroht, jetzt heet dat dorför to sorgen, dat beid bleut un Frucht drogen. Beide schmeckt got un uns Kinner häb`n späder ok ehr Freud doran.


Autor: Wilhelm Feuerhake am 23.11.2017