Halberstädter Jungfernapfel

Aus der Gegend um Halberstadt, Harz stammend, wurde die Sorte 1885 erstmals erwähnt. Die in Sachsen-Anhalt und im Südharz früher weit verbreitete Sorte kann aufgrund ihrer Wüchsigkeit, der späten Blüte und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten vor allem in rauen, nicht zu warmen Lagen streuobstgeeignet sein.

Der Apfel ist mittelgroß, die Form insgesamt etwas unregelmäßig, meist kugelförmig wenig abgeflacht (auch etwas hochgebaut), manchmal kegelförmig abgestumpft, selten fassförmig. Im Querschnitt unrund, kantig. Grundfarbe gelblichgrün, Deckfarbe karminrot, verwaschen, etwas streifig auch marmoriert. Schale glatt, wachsig, matt glänzend mit hellen Lentizellen. Stielgrube flach bis mitteltief, mittelweit, mittelfein berostet. Stiel mittellang bis lang, mitteldick. Kelchgrube flach bis mitteltief, mittelweit, mit feinen Falten und ausgeprägten Rippen. Kelch mittelgroß, geschlossen bis halb geöffnet; Blätter kurz, breit bis sehr breit, am Grund sich berührend. Kelchhöhle mitteltief, mittelbreit, trichterförmig, manchmal in eine dünne Kelchröhre übergehend. Kernhaus groß, mittig; Achse wenig bis weit geöffnet; Wände halbmondförmig, auch abgerundet mondsichelförmig, mit schmalen schwach ausgeblühten Rissen. Viele Kerne, gut ausgebildet, groß, länglich, kurz zugespitzt, seitlich schwach stumpfnasig. Fruchtfleisch weißgelblich, mit grüner Äderung, saftig.

Wuchs mittelstark bis stark, mit steilen Leitästen und später breiter, etwas hängender Krone. Blüte spät, unempfindlich, lang anhaltend. Anfällig für Spitzendürre und Schorf.

[Quelle: Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee, www.kob-bavendorf.de]